Marwan, Ana

Ana
Marwan

1980 in Murska Sobota/SLO geboren, aufgewachsen in Ljubljana. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft in Ljubljana und der Romanistik in Wien. Lebt als freie Autorin in Wien und schreibt Kurzgeschichten, Romane und Gedichte auf Deutsch und Slowenisch. Seit 2023 Mitherausgeberin und alleinige Chefredakteurin der Literaturzeitschrift „Literatur und Kritik“. 
„Der Kreis des Weberknechts“ (2019, 3. Aufl.) ist ihr Romandebüt. Ihr TDDL-Siegertext „Wechselkröte/Krota“ (Slow. Übers. von Amalija Maček) ist seit Oktober 2022 als zweisprachig (D/SLO) Ausgabe im Buchhandel erhältlich. Am 23. Februar 2023 ist der neue Roman „Verpuppt“ (aus dem Slow. von Klaus Detlef Olof) im Otto Müller Verlag erschienen (2. Aufl.); das Original „Zabubljena“ (Ljubljana: Beletrina, 2021) wurde mit dem Kritiško sito 2022 für das beste Buch des Jahres 2021 in Slowenien ausgezeichnet.

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  • 19:30

    Stadtbücherei Hofheim

    Kellereiplatz 2
    65719
    Hofheim am Taunus
    Verpuppt

    Rita findet sich nicht zurecht in der Welt. Stets übt sie sich in Genügsamkeit und Akzeptanz und kommt früh zu der Erkenntnis, dass sich Träume oder Dinge, die verloren gehen, durch andere ersetzen lassen. Durch Beobachtung stellt sie fest: Der Mensch ist ein Gefäß, in das über die Jahre alles hineinkommt von außen – Meinungen, Verhaltensweisen, Gesten … Das Leben betrachtet sie als eine reine Aneinanderreihung von Spielchen; je nach Situation wird diese oder jene Version der eigenen Person zur Schau gestellt und vor sich hergetragen. Was aus ihr werden soll, weiß sie nicht. 
    Um das Chaos ihrer Welt zu bändigen, schreibt sie Geschichten, gestaltet Wahrheiten, erfindet sich Gefährten wie Ivo Jež, der – wie sie – im Ministerium tätig ist, Abteilung Raumfahrt. Oder handelt es sich um eine andere Art von Einrichtung und Ivo ist ein Mitpatient? Wird Rita therapiert oder wird die Ärztin von Rita manipuliert? Ist der freie Mensch frei oder ist derjenige ohne Zwang, dem die Entscheidungen abgenommen werden? „Jede Geschichte ist eine Gewalt an der Wahrheit“, schreibt Rita einmal. Verstehen wir dies als Einladung, den Wahrheitsgehalt der erzählten Geschichte infrage zu stellen.

    Eintritt: € 12,- (VVK); 14,- (AK)